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Teichel dreht mit zehn Mann das Spiel
SG Traktor Teichel – FC Saalfeld 2:1 (0:1)
Wir veröffentlichen heute ausnahmsweise und mit Zustimmung von Teichel den Spielbericht auch Teicheler Sicht von Peter Zien:
Die Partie stand bis in die Schlussphase auf Messers Schneide, und als diese sich kurz vor Ende senkte, hatte sie für Teichel das Siegerstück abgeschnitten. Schwungvoll nahm der Gastgeber das Spiel auf. Schon in der 3. Minute hätte man führen können, aber Amthor versagten aus sieben Metern die Nerven, er verzog weit. Wenig später kam der gleiche Spieler nach Einwurf zum Kopfball, FC – Keeper Jockiel parierte. Nach einer knappen Viertelstunde testete Latuszek Traktor-Schlussmann Tischendorf mit einem Freistoß aus 20 m. Diesem blieb bei dem scharfen Geschoss nur die Faustabwehr. Und nun waren wieder die Platzherren am Zuge. Perthun bekam den zweiten Ball, schoss aber aus 8 m knapp daneben (16.). Dann zog Betz von rechts außen ab, Jockiel klärte per Fuß (24.). Schließlich war Rudolph im Pech, weil sein Versuch aus 20 m den Pfosten rasierte (26.). Nachdem die Traktoristen noch einen 20 m – Freistoß in die Mauer gejagt hatten, kam die starke Phase des FC. Nach einem Ableger im Anschluss an einen Eckstoß ballerte Brehm die Kugel an die Latte (34.). Nun meldete sich zweimal Latuszek, ohnehin ständiger Gefahrenherd der Gäste, ob aus der zweiten Reihe kommend oder in der Spitze agierend. Ihn mussten die Gornitztaler ständig auf der Linse haben. Als er aus 14 m urplötzlich abzog, fand er in TW Tischendorf seinen Meister, Versuch zwei ging drüber. Kurz vor der Pause doch noch ein Treffer. Gessners Freistoß aus großer Distanz drehte immer weiter nach außen und schlug im rechten oberen Torwarteck ein. 0:1 nach 43 Minuten, sogenannter psychologisch wichtiger Zeitpunkt.
Ob sich davon die Gastgeber, welche bis dahin toll mithielten, erholen werden? Das war die große Frage für den zweiten Abschnitt. Nach beiderseitig missglückten Freistößen wieder ein Tiefschlag für die Platzbesitzer. Arper sah nach der Auseinandersetzung mit einem ihn provozierenden Gästezuschauer die rote Karte. Wie sollten zehn Teicheler gegen den starken Kontrahenten noch etwas bewegen? Aber sie taten es – und das ist eben der Fußball. Gleich nach dem Platzverweis Raunen bei Sorges knapp daneben gehenden Freistoß, während im Gegenzug Teichels Vetter den Schuss von Nguyen mit dem Fuss abwehrte. Richtig gefährlich sah es in der 76. Minute aus, als zwei Saalfelder in Nahdistanz an der Eingabe von Tzanev vorbei rutschten. Und wieder wechselte der Schauplatz. Rudolph trat für Traktor zum Freistoß an. Jockiel konnte nur abwehren, den Nachschuss versenkte Amthor zum unerhofften Ausgleich (80.). Als beide Teams schon mit dem Abpfiff liebäugelten und wohl mit dem Unentschieden zufrieden gewesen wären, gab es nochmals Teicheler Jubel. In der 3. Minute der Nachspielzeit war Perthun links durch und ließ Jockiel keine Chance. 2:1!Der Schütze bekannte danach, wie sehr ihm dabei das Fußballerherz klopfte. Nur Sekunden später beendete der Schiedsrichter eine wahrlich interessante Begegnung mit letztlich überraschendem Ausgang.
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