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Mit gutem Einsatz zum Derbysieg
FC Saalfeld vs. SG FC Einheit Rudolstadt 5:3 (2:2)
Das Trainerteam Hager/Meffert/Jahn stand diese Woche vor der Aufgabe die wenig rühmliche Auswärtspleite gegen Stotternheim (4:0) aus den Köpfen zu fegen und im Training das kommende Derby gegen die Einheit in den Focus zu rücken. Klar ist: Der Sieger hält auf jeden Fall den Abstiegskampf weiter spannend.
Das Spiel begann aus FCS Sicht fahrig, ohne Konzept und mit vielen Ballverlusten im Mittelfeld. Ein unnötiges Foul führte dann gleich zu einem Freistoß unmittelbar vor der Strafraumgrenze, in halblinker Position. Der ehemalige Saalfelder Spieler Lukas Baumgart verwandelte sicher zum 1:0 (5.).
Die Saalfelder rückten zwar enger zusammen, dass Spiel nach vorne aber war weiterhin zu kompliziert. Allerdings wurde es dann doch von Robin Ensenbach mit dem 1:1 (22.) Ausgleich belohnt. Ein weiter Abschlag vom gut haltenden Moritz Ruckert, der eigentlich Thuan Nguyen bedienen sollte, wurde von einem Rudolstädter ins Tor zum 2:1 (37.) befördert. Trotz Führung, gelang es den Saalfeldern nur schwer – trotz großen Einsatzes - die spilerische Ordnung zu halten. Zu oft „fraß“ man sich im Zentrum fest, die Außen entfalteten kaum Wirkung. Nach einem nicht geahndeten Foul, konnte dann Leonard Gehrmann zum 2:2 (42.) ausgleichen.
Headcoach Hager hatte in der Halbzeit alle Hände voll zu tun, um die Marschrichtung für alle nochmal klar zu formulieren. Die zweite Halbzeit war 2 Minuten jung, da führte ein etwas unüberlegtes Einsteigen zu einem Elfmeter für die Einheit. Kaldeborn (auch ein ehemaliger Saalfelder) traf gegen seinen Ex-Klub zum 2:3 (47.). Nun stand zu befürchten, dass die Moral um den unermüdlich arbeitenden Kapitän Rudolph zerstört ist.
Doch es kam wiedermal anders: Die Truppe gab sich nicht auf, sondern trieb sich positiv nach Vorn. So war es dann wiederum Ensenbach, der zum psychologisch wichtigen 3:3 (55.) ausglich. Nach notwendigen Auswechslungen (Zipser für Rahn, 56., Voß für Ensenbach, 75) belebte sich das Spiel der Saalfelder, vor allem über die rechte Seite. Voß konnte dann eine Unachtsamkeit für sich nutzen und zum viel bejubelten 4:3 (81.) einnetzen. Das zeigte dann im Spiel der Einheit Wirkung, die zwar wütend anrannte, aber eigentlich keinen klaren Ball mehr spielen konnte. Den Derbysieg für den FCS markierte dann Johannes Bratke mit dem abschließenden 5:3 (85.).
Das Schiedsrichter-Team um Dirk Läsker erledigte seinen Job mit viel Übersicht und nie überzogener Konsequenz.
Die Mannschaft: 1 Ruckert, 4 Sauer, 5 Rahn, 6 Jakubowski, 7 Riedel, 8 Nguyen, 9 Ensenbach, 10 Rudolph, 13 Hübner, 15 Brückner, 17 Bratke
Ersatzbank: Kutter (ab 46.), Pohl, Vater, Zipser (ab 56.), Ahmad Rawoofi, Voß (ab 75.), Vetters (ab 89.)
Fazit: Das Spiel der A-Junioren war über weite Strecken zerfahren, ohne echte Idee und Ordnung. Es war deutlich zu sehen, dass hier ein Team auf dem Platz steht, das sich finden muss. Der Zugang zum Spiel gestaltete sich schwerfällig und fast ausschließlich über den körperlichen Einsatz. Passgenauigkeit und Bewegung mit und ohne Ball waren vielfach nicht effektiv. Allerdings waren die Jungs im weiteren Spielverlauf lernfähig und nutzten die Fehler des Gegners konsequenter für sich. Dieser Derbysieg ist wichtig, aber kein Grund übermütig zu werden. Er ist ein weiterer Schritt auf einem sehr langen Weg und zeigt eines: Einsatz, Moral und Wille stimmen, mehr momentan noch nicht.
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